Es begann als streng dogmatisches Projekt der Dokumentation urbaner Linienführung aus der Draufsicht, aber schließlich schlich sich bei einem Powerslide am Tempelhofer Feld dann doch wieder Skateboarding in die von Carsten Beier erdachte Fotoserie und verpasste der Sache eine räumliche Tiefe und den Faktor Zufall. Denn häufig schafften es die Spots, die Carsten sich im Vorfeld überlegt hatte, nicht auf ein Foto, weil sich auf dem Weg dorthin fotogenere fanden. Zwei konzeptionelle Vorgaben blieben allerdings bestehen, aber auch die besitzen eine zufällige Komponente: Erstens entstanden alle Bilder in Berlin, da der in Dresden ansässige Carsten so einen Grund hatte dort seine Eltern und Freunde häufiger zu besuchen, und zweitens fotografierte er mit der Hasselblad XPan Panoramakamera – immer mit 45er Brennweite, weil er schlicht keine Lust hatte, sich weitere Objektive zu besorgen, auch wenn dadurch manche Spots weggefallen sind. Trotz aller konzeptioneller Gradlinigkeit spielen Profanitäten eben doch häufig eine entscheidende Rolle. Die gerade Linie mag die schnellste Verbindung zwischen zwei Punkten sein, oftmals führen Umwege und Abweichungen aber am Ende doch an interessantere Ziele. Und die Berlin Lines zeigen, dass eine Kombination aus beidem die perfekte Mischung ergibt.
Jetzt gibt es zwei Bilder daraus auch als Fine Art Prints in unserem Webshop zu bestellen. Die Prints sind 40 x 60 cm (Fotoformat: 18,4 x 50 cm) groß und auf mattem 190g Illford Light Jet SW Papier gedruckt. Die Serie ist auf 10 Stück limitiert und wird auf Wunsch signiert.