Wer ist Leon Merschmann? Keine Ahnung. Ich kenne ihn selber kaum. Was ich weiß ist, er arbeitet in einem Skateshop, pendelt zwischen Münster und Paderborn, er ist eins der New Kids On the Mob und bekommt Boards von Mob Skateboards und Achsen von Polster Trucks. Für mich auf jeden Fall Grund genug ihn besser kennenzulernen.
Gute Zeiten mit guten Homies. Geile Erinnerungen und hoffentlich eine genau so geile Zukunft.
Ich kann jedem einfach nur dazu raten, er selber zu bleiben. Wenn man Bock hat und sein Ding gut macht kommt das alles von ganz allein. Sich selber keinen Druck zu machen ist das A und O. Zum Thema Rocket Flip: Wenn er dir gefällt, dann rein damit. Scheissegal was irgendwer anderes dazu sagt. Hauptsache du feierst es. Wer weiß, vielleicht landest du damit ja im „Berrics“ Instagram Feed. Heutzutage gar nicht so unwahrscheinlich. Persönlichkeit spielt für mich eine größere Rolle als das jeder zweite Trick Flip-in-Flip-out ist. Einfach das machen, woran man Spaß hat und nicht Moshen wenn man da eigentlich keinen Bock drauf hat.
"Irgendwann waren wir dann die Jungs vom Lidl Parkplatz"
Ehrlich gesagt habe ich vielleicht drei Shirts mit großen Logos und nicht einen einzigen Hoodie auf dem fett ein Marken-Logo oder Print zu sehen ist. Keine Ahnung woran das liegt. Ich bin klamottentechnisch wohl eher ein ziemlich schlichter Kerl. Kleine unauffällige Logos und Designs sprechen mich viel eher an. Wie jeder Skater habe ich aber trotzdem zwei bis drei Klamotten-Marken bei denen mein Herz höher schlägt. [lacht] Stylische Skater gibt es leider zu viele um meinen absoluten Favoriten rauszufischen aber meine Top-3 würde wahrscheinlich aus Dylan Rieder (RIP), Miles Silvas und Lucas Puig bestehen.
Nollie Heelflip
Die „Switch Nollie“ Debatte ist auch an mir nicht spurlos vorübergegangen. Allerdings hab ich mich nie wirklich stark damit auseinander gesetzt. Für mich ist ein Trick „Switch Nollie“ wenn jemand einen Trick „Fakie“ macht, es aber nach „Nollie“ aussieht. Rein logisch gesehen müsste „Switch Nollie“ ja „Fakie“ sein. Aber ich bleibe da lieber bei meiner Variante. „Switch Nollie“ for President.
Tatsächlich gab es da mal den ein oder anderen Switch Nollie Flip der aussah, wie ein Nollie Flip. Aber nur im flat. Ansonsten sieht man bei mir eigentlich sofort, welchen Stance ich grad fahre.
"Pokémon war in der Grundschule unumgänglich. In jeder Pause wurde sich gebattelt. Sogar so krass, dass der damalige Schulleiter die Karten an der Schule verboten hat"
Das war die Standard „Spielzeugladen-Skateboard-Story“ mit englischem Flair. Wie höchst wahrscheinlich der Großteil von uns, hatte auch ich im Alter von neun Jahren meine Mama so lange genervt bis sie mir endlich ein Skateboard gekauft hat. Ich weiß auch noch genau, dass es von „Hudora“ war und 19,99€ gekostet hat. Jedenfalls fand ich es damals mega-cool und bin dann mit meinem älteren Bruder skaten gegangen. Damals rückte der Familien Urlaub bei meiner Oma in England immer näher und da durften die Boards natürlich nicht fehlen. Zu guter Letzt gab es direkt in ihrem Dorf einen abgefuckten Skatepark mit genau so abgefuckten Teenies. Erst war es ein kompletter Kulturschock für mich aber da diese Jungs uns damals auch mal auf ihren Marken-Boards fahren ließen und ich innerhalb von wenigen versuchen den gefährlichen Drop-In bezwang, war alles ganz schnell klar, dass ich auch ein Profi-Brett wollte. Zurück in Deutschland gab es für mich dann das erste richtige Komplett-Board von „Tricks“. Mein Bruder, der Penner, durfte sich sofort sein Traum-Set-Up zusammenstellen. [lacht]
Ich denke schon, dass „Tony Hawk Underground 2“ eine Menge damit zu tun hatte. Mein Bruder und ich haben viel Zeit mit dem Spiel verbracht. Abgesehen davon gab es bei uns im Dorf einen Lidl, auf dessen Parkplatz immer ein paar ältere Jungs geskatet sind. Das sah einfach cool aus und dann wollte ich’s auch mal ausprobieren und irgendwann waren wir dann die Jungs vom Lidl Parkplatz. [lacht] Die älteren Jungs gehören jetzt zu meinen besten Freunden.
Mein Bruder war früher immer besser als ich. Leider hat er das Board seit einigen Jahren an den Nagel gehängt. Aus diversen Gründen die ich bis heute nicht nachvollziehen kann. Tatsächlich spielt er seit fast zwei Jahren auch wieder Handball und hat mega Bock drauf. Auf's Board steigt er nur noch, um zum nahegelegenen Supermarkt zu kommen. Wenn er dorthin pusht, schickt er mir aber immer ein Video. Das gibt mir Hoffnung, dass er irgendwann wieder Bock bekommt richtig Skaten zu gehen. Also wenn du das lesen solltest: Marcel, ich warte!
Die Briten checken überhaupt nicht, wie man meinen Namen auf Deutsch aussprechen soll. Also eher Leeon, you know. Für mich persönlich ist die englische Szene schon ein großer Einfluss auf mein Skaten. Die Homies dort drüben sind alle super entspannt und nett. Ist zwar alles recht dörflich gehalten, dafür gibt es dort unter 1000 Scooter Kids einige krasse Skater von denen ich mir Vieles abgeguckt habe. An dieser Stelle ein Shoutout an die Woodbridge Daddies. Als „Slam City Kid“ würde ich mich jetzt nicht bezeichnen.
Wäre ich nicht auf Skaten gekommen, würde ich höchstwahrscheinlich noch Handball spielen. Oder Tennis. Hab' zwar nie wirklich Tennis gezockt, außer mal 'nen Tag in der Schule, aber trotzdem fand ich’s irgendwie schon immer ganz geil.
Witzig, ich habe acht Jahre lang Handball gezockt, sogar gar nicht mal schlecht. Aber als das Brett am Start war, fiel die Entscheidung ziemlich schnell. Fuck that Bullshit! [lacht] Skaten war sofort Priorität. Beim Tennis feier' ich es einfach, dass man immer an der frischen Luft abhängt und meistens 'nen festen Kollegen hat mit dem man immer zockt. Aber so 100%ig kann ich dir nicht erklären warum ich den Sport so geil finde.
Ich finde immer, dass sich „spielen“ so kindlich anhört. Wenn man das auf Handball bezieht und weiß wie es da manchmal abgeht, finde ich das Wort unpassend. Ich besitze eine Ps3. Allerdings habe ich mit seit bestimmt vier Jahren kein Spiel mehr gekauft und mittlerweile benutze ich sie auch nur noch zum Netflix schauen. Also verkürzt: „Skate 3“ - Over-Powered und bei so ziemlich allen anderen Spielen: Ultra Noob.
"Meiner Meinung nach gibt es keinen Wochentag an dem man besser Skaten kann als an anderen"
Pokémon. Aber nur die OG 150 !
Pokémon war in der Grundschule unumgänglich. In jeder Pause wurde sich gebattelt. Sogar so krass, dass der damalige Schulleiter die Karten an der Schule verboten hat. Dann gab es immer illegale Pokémon Kämpfe im Gebüsch. Also um auf deine Frage zu antworten: ich war schon ziemlich drin im Game. Immer am local Kiosk für 4,99€ einen Booster-Pack gekauft wenn vom Süßigkeiten-Kauf noch was übrig war.
Wenn ich eine Tour planen dürfte, würde diese nach Süd-Ost Thailand gehen. Ich war letztes Jahr mit Tabo Löchelt, Flo Westers und Julian Preissinger dort. Hat mich einfach nur geflasht. In Bangkok zu skaten ist, von der Hitze mal abgesehen, einfach nur geil. Hammer Spots und geile Locals. Und danach schön Insel-Hopping. Zweite Wahl wäre Süd-Frankreich: bestes Wetter zum Skaten und fast überall Meer. Zu viele Ziele um sich das Beste rauszusuchen.
Eine Riesen-Rechnung konnte ich mit dem jetzigen Ender-Trick in meinem MOB Welcome-Clip begleichen. Der Switch-Heeler hat echt Kraft und Nerven gekostet. Ansonsten habe ich natürlich ziemlich viele Tricks im Kopf, die ich gerne an bestimmten Spots machen würde. Aber richtige Rechnungen zum Glück nicht mehr - bis auf eine 7er Treppe hier in Münster, wo ich so ungefähr 10 Tricks angetestet und nur einen ausgefahren hab'. Auf diesem Spot liegt ein Fluch.
Meiner Meinung nach gibt es keinen Wochentag an dem man besser Skaten kann als an anderen. Ich finde Sonntag ist auf jeden Fall einer der guten Tage, da man Street-technisch mehr Spots fahren kann als unter der Woche. Bei schönem Wetter, Bierchen und Sonne ist jeder Tag ein guter Skate-Tag.