Skateboardings state of mind, oder sind wir gar nicht anders?
Da ich im Flieger nicht schlafen kann, habe ich auf einem Flug allerhand Gedanken die mich quälen.
Ich mache mir Gedanken wie zur Hölle diese Biest aus Leichtmetall überhaupt in der Luft bleibt und wieso es da oben Internet gibt? Wie das so funktioniert weiß doch sowieso keiner.
Und als ich neulichst aus New York zurück flog, war es wieder soweit, no sleep since Brooklyn.
Also versuchte ich die vielen Eindrücke, Gespräche, das Skating da, die Menschen und das ganze US of fuckn A zu ordnen, und dabei fiel mir auf, das wir in unserer tollen Skaterwelt mehr und mehr zum Abbild der normalen Gesellschaft werden.
Ähnlich wie in der Politik und der Marktwirtschaft haben wir profilgeile Egomanen an der Spitze der Nahrungskette sitzen die durch ihre Aktionen und Aktivitäten für kopfschütteln sorgen, und trotzdem sind sie da wo sie sind!
Was früher in der Politik an der 5% Hürde scheiterte, ist jetzt drittstärkste Partei, und beim Skaten? Werfen wir nur einmal ein Blick auf die Schuhcompanys, was früher als klein und special galt, ist heute ganz oben und bestimmt was hier gemacht wird, und alle springen auf das Boot, und wie in der US Politik sitzt das schlimmste Übel meist ganz oben.
Die Opposition hingegen wird von kleinen Splittergruppen gebildet, dem übriggebliebenem Rest sozusagen. Genau wie in der Politik sitzen auch bei uns die gleichen alten Säcke wie festgeschweisst auf ihrem fetten Stuhl und kassieren, ohne Weitsicht, ohne Passion und mit Null Bock auf Veränderung. Kein Platz für neuen Wind, das lässt die Gier nicht zu.
Die Schere in der Gesellschaft klafft immermehr zwischen arm und reich, und der Mittelstand bricht ein, das gleiche Bild haben wir auch im Skateboarding.
Während früher viele als Durchschnittspro, mit Board, Schuh und Klamottensponsor ganz gut leben konnten, ist dies heute fast nicht mehr möglich. Auf der einen Seite, fliegt man erster Klasse, geht Golf spielen und verdient Millionen, auf der anderen Seite wird mit Daytime Jobs gestruggelt und mit skaten nur noch ein Taschengeld verdient.
Von den großen kommt immer: Aber wir machen ja was, sponsoren Contests und dies das, das ist die gleiche Doppelmoral,die der Neureiche an den Tag legt wenn er seinen Cayenne zum Bioladen pusht, also bitte, verschont mich damit, Danke.
Das eine Krankenschwester wenig verdient und respektiert wird, während andere sogenannte Social Media Stars Millionen verdienen und bewundert werden ist leider realität in unserer Gesellschaft, nicht im heiligen Land der der Skatefreunde, oder? Denn da wird ja harte Arbeit, Full Length Videoparts und co. belohnt, well...
Wir haben Leute im Business die aufgrund von Fame einen gewissen Status haben, und noch nicht einen richtigen Videopart gefilmt haben in ihrem Leben, oder irgendetwas anderes positives zur unseren kleinen Gesellschaft beigetragen haben.
Ein Bespiel dafür wären Leute wie Bobby Puleo, Ricky Oyola oder Jahmal Williams die man als Helden, Legenden und was weiß ich abfeiert, sie keinen Cent im Skaten verdienen, aber alles dafür gegeben haben, alles.
Von den Schuhmillionären als G.O.A.T bezeichnet, bringt ihnen auch nichts, wenn ihr sie alle so toll findet, dann ladet sie doch in eure Business Class ein und oder gebt ihnen was ab von euren Millionen ab.
Oh, ich vergaß, das elfte Gebot, geteilt wird nicht.
Alles ist schnelllebig und hektisch geworden heutzutage.
Während man früher zusammensaß und mit Genuss sein Kaffee aus einer Tasse trank und redete wird heute jeden Tag ein neuer Pappbecher benutzt und weggefeuert. So ist das mit den neuen Videoparts, jeden Tag kommt was anderes, kurz konsumiert und weg, next please.
Also war früher alles besser? Nein, auf keinen Fall, und glaubt den alten Säcken nicht, wenn sie in Bierlaune vom World Cup in Müster träumen.
Aber genau wie im richtigen Leben müssen wir aus den Fehlern der alten lernen und das Beste daraus machen.
Die neuen Medien richtig nutzen, richtige Werte erkennen, weitergeben, wertschätzen und supporten.
Mehr Zeit nehmen für Dinge die uns wichtig sind, Skateboarding!
Wir können jeden Tag Entscheidungen treffen, wenn ihr Starbucks hasst, geht nicht hin! Wenn euch diese Partei nicht gefällt, wählt eine andere, aber wählt!
Wenn der Skatebrand whack ist, wenn ihr den Skaterproheini doof findent, kauft nicht seine Produkte! So einfach ist das. Oder meint ihr die werden über Nacht so groß? Denkt doch nochmals an die 5% Hürde und die Parteien, die schlichen sich auch mit dummen Phrasen durch die Hintertür, und jetzt haben wir den Salat.
Genau ist das mit den whacken Brands, jetzt sind sie da.
Auch in unserer Minikultur muss man Courage und Rückgrat zeigen, das kostet und ist nicht immer einfach, aber am Ende des Tages ist es das wert! Und dieses, Ja aber die geben mir das und jenes, ist eine billige Ausrede und ist es auch nicht wert.
Ihr sagt, aber für das Geld kann ich mir fast zwei billige Boards kaufen, das sagen leider auch die Leute die zu Primark gehen, und den Preis den man am Ende zahlt ist ein viel höherer.
Man muss trotz alledem guter Dinge sein, denn die Opposition rottet sich zusammen und kämpft tapfer wie Jedi Ritter gegen den übermachtigen Todesstern, und auch der konnte am Ende zerstört werden.
Ich weiss das war rechtlich negatives und normalerweise versuche ich immer witziger zu sein, aber dafür erzähle ich euch das nächste mal was Marc Johnson so auf Tour treibt wenn ihm langweilig ist, ooops, war ich das?!
In diesem Sinne, Lets make Skateboarding great again.